Geduld ist eine Fähigkeit, die dir richtig weiterhelfen kann. Große Erfolge hängen oft davon ab, jetzt für eine bessere Zukunft zurückzustecken. Denk nur an all die Profi-Sportler und -Sportlerinnen, die ihre Jugend aufopferten, um später zu den besten ihres Fachs zu gehören. Man muss es nicht auf die Spitze treiben, aber in diesem Artikel erfährst du, wie du mehr Geduld lernen kannst, wo es für dich wirklich wichtig ist.
Geduld ist eine starke Fähigkeit
Bei Geduld handelt es sich gemäß dem Duden um die „Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen oder Abwarten von etwas.“ Wer geduldig ist, ist also in der Lage seine Bedürfnisse im Hier und Jetzt aufzuschieben, um in der Zukunft umso mehr belohnt zu werden. Manche Menschen machen vielleicht ein Abendstudium neben der Arbeit und verzichten auf Treffen mit Freunden, um Ihrem Traumjob näher zu kommen. Andere warten, bis ihr Lieblingsteil im Sale ist, um Geld zu sparen oder versuchen insgesamt auf Konsum zu verzichten, damit sie sich sich später mal eine Wohnung leisten können.
Bei allen drei Beispielen ist Geduld ein Treiber des Erfolgs. Wer in diesen Situationen seine jetzigen Bedürfnisse nicht aufschieben kann, wird das Abendstudium eher abbrechen, sich die Klamotte direkt kaufen und vielleicht nie genug Geld für das Eigenheim zusammen bekommen. Geduld als Fähigkeit in deinem Repertoire? Das kann sich also lohnen.
Geduld ist cool, aber kein Allheilmittel
Bevor wir schauen, wie wir Geduld lernen können, eines vorab: Sie ist nicht der heilige Gral, zu dem sie manchmal gemacht wird. Sie kann einem nämlich auch ordentlich im Weg stehen. Stell dir vor, deine Heizung in der Wohnung ist kaputt und der Klempner kommt einfach nicht vorbei. Geduldig abwarten wird die Reparatur nicht beschleunigen. Zum Telefonhörer greifen und den Klempner an den Termin erinnern ist an dieser Stelle wahrscheinlich hilfreicher. Ungeduld kann damit in diesen und vielen weiteren Situation die zielführendere Variante sein.
Ich würde Ungeduld deshalb nie kategorisch verteufeln, sondern mich als ungeduldiger Mensch vielmehr fragen, in welchen Lebensbereichen oder Situationen ich geduldiger werden will. Und für diese kann ich dann die Geduld lernen, die ich benötige. Auf die richtige Mischung kommt es an.
Mehr Geduld lernen
Geduld lohnt sich immer dann, wenn du mit ihr ein voraussichtlich besseres Ergebnis erzielst als ohne sie. Sie zu lernen heißt nichts anderes als aushalten zu lernen, dass du heute deine Bedürfnisse nicht befriedigst, um morgen dafür belohnt zu werden. Je länger du aushalten musst, desto herausfordernder wird es mit der Selbstkontrolle. Ein Konsumaufschub von einer Woche ist wahrscheinlich weit weniger herausfordernd als ein Abnehmziel über ein ganzes Jahr.
Um Geduld zu lernen, kannst du im ersten Schritt identifizieren, in welchen Bereichen du geduldiger werden willst. Geht es um die Erreichung eines langfristigen Ziels? Willst du mehr Geld sparen oder mit Wartezeiten beim Arzt besser umgehen können? Wenn du identifiziert hast, wo du geduldiger werden willst, dann können dir die folgenden Tipps bei der Umsetzung helfen:
1. Frag dich nach dem Sinn
Was bringt dir Geduld an genau dieser Stelle? Wenn du den Sinn verstehst, warum geduldig sein hier genau das richtige ist, dann wird es dir tendenziell leichter fallen, sie aufzubringen. Je klarer du die Belohnung am Ende des Aushaltens vor Augen hast, desto besser. Du kannst dir immer wieder ins Gedächtnis rufen, warum du diesen Weg gehen willst. Zum Beispiel mit einem täglichen Handy Reminder, einem Bild im Portmonee oder dem Post-it am Laptop.
2. Setz dir Zwischenziele
Gerade, wenn du einen langen Atem brauchst, helfen dir Zwischenziele, um dir immer wieder Erfolgserlebnisse zu schaffen. Willst du zum Beispiel 20 Kilo abnehmen, können die ersten 2 Kg schon ein erster Meilenstein sein, den du feiern und genießen kannst. Das hält nicht nur die Motivation hoch, sondern zeigt dir auch, wie weit du auf deinem Weg schon gekommen bist.
3. Kenne deine Stolpersteine
Unsere Willenskraft und damit unsere Geduld wird oft herausgefordert. Unsere Freunde wollen uns in unserem alkoholfreien Monat zum Trinken animieren. Der Fernseher hat manchmal eine magische Anziehungskraft, obwohl wir für unser Abnehmziel Sport machen wollen. Oder wir hätten das neue Iphone gerne direkt in den Händen, bevor es irgendwann günstiger wird. Welches sind deine Stolpersteine, die dir manchmal im Weg stehen? Kannst du dir diese Frage beantworten, kannst du ihnen bewusster aus dem Weg gehen und deine Geduld wird weniger herausgefordert.
4. Achte auf dein Wohlbefinden
Wenn du energielos und gestresst bist, läufst du Gefahr, ungeduldiger zu sein. Bist du sehr hungrig, wartest du vielleicht nicht, bis du dir das gesunde Gericht zubereitet hast, sondern greifst direkt zu den Süßigkeiten. Bist du müde fällt es dir eher schwerer, die Tasche zu packen und ins Fitnessstudio zu gehen. Auf unser Wohlbefinden zu achten ist ein Tagesziel an sich. Aber je positiver unser Grundstatus ist, desto mehr Energie haben wir fürs Geduldig sein übrig.
5. Fang langsam an
Ungeübt im Klettern den Mount-Everest zu besteigen ist schwierig. Such dir den Berg, der zu deinem Level passt. Fang lieber mit kleinen Schritten an und steigere dich langsam. Das sorgt für weniger Frust und mehr Erfolg.
Geduld ist eine Tugend
Richtig eingesetzt ist Geduld ein Baustein, der dir zu Erfolgen verhilft. Sie zu lernen ist wie die Arbeit mit deinen Muskeln. Je trainierter du mit der Zeit wirst, desto leichter fällt es dir, sie auch in schwierigen Situationen oder über lange Strecken zu behalten. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!