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Klarheit gewinnen mit der Entscheidungs-matrix

Willst du eine wegweisende Entscheidung treffen? Zum Beispiel ein Haus kaufen oder einen neuen Job finden? Willst du vielleicht auswandern oder nochmal studieren? Je schwerer dir die Entscheidung fällt, desto wichtiger wird es, dass du dich dem Problem systematisch näherst, um einen klaren Kopf zu bewahren. Die Entscheidungsmatrix ist ein Tool, dass dir dabei hilft, Ordnung in dein Gedankenwirrwarr zu bringen und am Ende eine rationalere Entscheidung zu treffen. In diesem Artikel stelle ich dir vor, wie du dir deine eigene Entscheidungsmatrix basteln kannst.

Deine Entscheidungs-matrix in 3 Schritten

Die Entscheidungsmatrix ist im Endeffekt nicht mehr als eine Tabelle, mit der du Entscheidungsmöglichkeiten bewerten und damit optimale Optionen herausfiltern kannst. Sie wurde in der Entscheidungstheorie entwickelt und wird zum Beispiel auch in Unternehmen zur Lösung betriebswirtschaftlicher Probleme genutzt. So sieht sie aus, wenn sie leer ist:

Die leere Entscheidungsmatrix besteht aus den Kriterien, deren Gewichtung und mehreren Spalten, die deine Unterschiedlichen Möglichkeiten darstellen.
Leere Entscheidungsmatrix

Für dich kannst du sie für alle denkbaren komplexen Entscheidungen nutzen, egal ob es um deinen Job geht, um die Studienwahl oder den Kühlschrankkauf. Es macht wahrscheinlich immer dann Sinn, wenn es viele verschiedene Möglichkeiten und Anforderungen gibt und damit die richtige Wahl nicht so leicht fällt.

Schritt 1: Vorarbeit

Bevor du mit der Erstellung deiner eigenen Entscheidungsmatrix starten kannst, brauchst du drei Dinge:

  • Das Thema, zu dem dich entscheiden willst
  • Du musst deine Möglichkeiten kennen
  • Du musst wissen, welche Kriterien dir bei dir Entscheidung besonders wichtig sind

Es ist etwas Forschungsarbeit vorweg nötig, damit du weißt, welche Möglichkeiten du hast und welche Kriterien du berücksichtigen willst. Das kann ein bisschen Zeit kosten, aber es hilft auf jeden Fall dabei, Klarheit zu gewinnen. Du bekommst zum Beispiel einen Überblick darüber, was dir an einem Job wichtig ist und bei welchen Unternehmen du dich bewerben könntest.

Schritt 2: Trage deine Möglichkeiten und Kriterien in die Entscheidungsmatrix ein

Wenn du dein Thema hast, die Möglichkeiten und die Kriterien kennst, kannst du anfangen, deine Entscheidungsmatrix aufzubauen. Es ist auf jeden Fall egal, ob du das am PC oder auf einem Blatt Papier machst.

Damit es etwas anschaulicher wird, kannst du dir dieses Beispiel vorstellen mit dem wir die Matrix dann erstellen: Stell dir vor, du planst deinen Sommerurlaub und hast schon ein paar mögliche Reiseziele im Kopf: Zum Beispiel eine Kreuzfahrt um die Kanaren, einen Roadtrip durch die USA, Interrail durch Europa oder das Haus von Freunden an der Ostsee. Aber es gibt ein paar Kriterien, die dir beim Reisen ziemlich wichtig sind: Unterschiedliche Kulturen kennenlernen, aber möglichst ökologisch reisen, dich entspannen, es soll nicht zu touristisch sein und du willst dich flexibel bewegen können.

Diese Möglichkeiten und Kriterien kannst du in deine Entscheidungsmatrix eintragen:

In der vorausgefüllten Entscheidungsmatrix hast du die für dich relevanten Kriterien in die erste Spalte eingetragen und in der zweiten gewichtet. In den rechts danebenliegenden Spaltenüberschriften stehen deine Möglichkeiten, die du jetzt mit jedem einzelnen Kriterium in Verbindung bringen kannst.
Vorausgefüllte Entscheidungsmatrix

In die rechten Spalten der Tabelle trägst du deine Möglichkeiten ein. In die linke kommen deine Kriterien. Weil dir wahrscheinlich nicht alle gleich wichtig sind, kannst du sie noch unterschiedlich gewichten. Dann werden die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidungsfindung stärker berücksichtigt. Die Gewichtung aller Kriterien zusammen beträgt 100 %.

Schritt 3: Punkte für alle Optionen vergeben

Jetzt gehst du deine Möglichkeiten und Kriterien Schritt für Schritt durch und vergibst jeweils Punkte zwischen 0 (trifft gar nicht zu) und 10 (trifft voll zu). Im Reisebeispiel kann dann so aussehen:

In der Entscheidungsmatrix gehst du nun die einzelnen Möglichkeiten und deine Kriterien durch. Jeder Möglichkeit gibst du für jedes einzelne Kriterium eine Punktzahl, so dass du am Ende für alle Möglichkeiten eine Gesamtsumme erhältst, wie gut sie die Kriterien erfüllen.
Entscheidungsmatrix mit der Bewertung der Möglichkeiten

Bis jetzt ist die Gewichtung deiner Kriterien noch nicht berücksichtigt und nach dem jetzigen Stand wäre der Roadtrip durch die USA die empfohlene Reise, weil sie die meisten Punkte gesammelt hat.

Schritt 4: Gewichten und Auswerten

Da ja nicht alle Kriterien gleich wichtig sind, muss jetzt ihre Gewichtung berücksichtigt werden. Dafür wird jetzt ein bisschen gerechnet, aber die Formel ist ganz einfach:

Punktzahl * Gewichtung des Kriteriums in % = Gewichtete Punktzahl

Die Formel wendest du für jede Möglichkeit mit jedem Kriterium einzeln an. Beim Reisebeispiel schaust du dir zum Beispiel die Kanaren-Kreuzfahrt in Bezug auf die unterschiedlichen Kulturen an. Die Rechnung wäre dann:

7 * 25 % = 1,75

So gehst du Feld für Feld durch und rechnest am Ende die Summen der einzelnen Optionen zusammen:

Im letzten Schritt nimmst du noch die Gewichtung der Kriterien hinzu. Vielleicht ist es wichtiger, ökologisch zu reisen als sonderlich flexibel zu sein. Die Zusammenrechnung der gewichteten Punktzahlen ergibt dann die beste Option für dich.
Fertige Entscheidungsmatrix

Mit den gewichteten Kriterien hat die Interrail-Reise am Ende die meisten Punkte und ist damit nach der Entscheidungsmatrix deine beste Option.

Fazit

Die Entscheidungsmatrix ist für mich ein hilfreiches Tool, um Klarheit bei Entscheidungen zu gewinnen, die von mehreren Kriterien abhängen. Allein schon dadurch, dass ich sie erstelle, setze ich mich mit meinem Problem auseinander. Und das hilft, mehr Übersicht über meine Möglichkeiten zu bekommen und zu reflektieren, was mir bei besonders wichtig ist. Das Endergebnis ist dann eine Handlungsempfehlung, auf der ich weiter rumdenken kann. Das heißt aber nicht, dass sie die ultimative Lösung ist, sondern einfach ein guter Baustein für den Entscheidungsprozess. Wenn du am Ende dieses Prozesses merkst, dass dir noch der Mut fehlt, den für dich richtigen Weg zu gehen, dann erfährst du in diesem Artikel, wie du ihn dir erarbeiten kannst.

Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß beim Erstellen deiner Entscheidungsmatrix!

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